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Meine Bibliothek

  /  Meine Bibliothek

Meine erste Bibliothek hatte ich bei meiner Großmutter in einer Lade einer josefinischen Kommode. Ich habe begonnen Edgar Wallace zu sammeln, antiquarische Taschenbücher, sowie den Graf von Monte Christo. als mir mit 14 zufälligerweise Knut Hamsuns Hunger in die Hände fiel, blieb mir der Atem weg. Von da an war ich auf der Suche nach antiquarischen Büchern, mit meinem monatlichen Taschengeld war das damalige Antiquariat auf der Döblinger Hauptstraße mein Zielpunkt sowie die Buchhandlung auf dem Wallensteinplatz. Dort erstand ich Freud 3 Abhandlungen zur Sexualtheorie und die Gesammelten Werke von Heinrich Heine. Als ich einmal auf der Straße einen1000 -schilling-Schein fand, waren der 39bändige Goethe, auf den ich schon spitzte, der erste Kauf. Meine Weihnachtsgeschenke waren von da an immer antiquarische Bücher, die gesammelten Werke von Halm und von Seidel und Feuchtersleben, der mich seit damals begleitete.

Die Suche vor allem nach antiquarischen Büchern und vor allem Erstausgaben begann schon in meiner Jugend. Inzwischen habe ich eine Bibliothek von mindestens 10.000 Büchern in verschiedenen Räumen unseres Hauses, und weitere unzählige in Kisten verpackt. Ich habe mir inzwischen eine große Sammlung von Kinderbüchern, Viennensia, Austriaca und deutsche Geschichte. Literaturausgaben von Anzengruber bis Zand, medizinische Bücher, Ethnologische, Arbeitergeschicchteliteratur von Karl Marx bis Otto Bauer, Kochbücher, eine große Sammlung von Märchenbüchen aus aller Welt, darunter alte Ausgaben von Anderson, Bechstein und Grimm. Widerstandsliteratur von Jean Amery, Viktor Frankl, Matejka bis hin zu Briefsammlungen aus der Todeszelle im Landesgericht1, psychotherapeutische Literatur mit Erstausgaben von Alfred Adler über Freud bis zu Stekel, Soziologische Literatur, eine große pädagogische Sammlung von Bernfeld, Kanitz bis Oskar Spiel in Erstausgaben, Biografische Literatur, von Grimm, das Deutsche Wörterbuch, seltene Ausgaben vom Briefwechsel eines Heerführers mit Kaiser Ferdinand über die Schlacht von Nördlingen, sämtliche Pläne von Wien von Eisler herausgegeben bis zur Ersten Ausgabe von Christian Wolffs Vernünftige Gedanken von 1748, der erste Philosoph, der in deutscher Sprache schrieb und vieles mehr. Ich kann mir vorstellen, dass ich in einer Bibliotheksstunde mit interessierten Menschen in ein Bibliotheksgespräch eintrete, sowie es der von mir geliebte E.Th. A. Hoffmann im „Goldenen Topf“ beschrieb.